Der unterschätzte Friseurberuf

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Warum ein wichtiges Handwerk mehr Anerkennung verdient

Der Beruf des Fri­seurs ist in Deutsch­land oft von Vor­ur­tei­len und einem schlech­ten Image geprägt. In der öffent­li­chen Wahr­neh­mung wird der Beruf häu­fig als wenig pres­ti­ge­träch­tig ange­se­hen, obwohl er eine ent­schei­den­de Rol­le in der Gesell­schaft spielt. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die ver­schie­de­nen Grün­de, war­um der Beruf des Fri­seurs in Deutsch­land einen schlech­ten Stand hat und wel­che Aus­wir­kun­gen die­ses auf die Bran­che hat.

Niedrige Löhne und harte Arbeitsbedingungen

Einer der Haupt­grün­de für den schlech­ten Ruf des Fri­seur­be­rufs ist das gerin­ge Ein­kom­men. Laut Sta­tis­ti­ken ver­die­nen Fri­seu­re in Deutsch­land oft nur knapp über dem Min­dest­lohn, was zu einer pre­kä­ren finan­zi­el­len Situa­ti­on füh­ren kann. Dies ist beson­ders pro­ble­ma­tisch, da die Lebens­hal­tungs­kos­ten in vie­len deut­schen Städ­ten hoch sind. Die nied­ri­gen Löh­ne ste­hen in star­kem Kon­trast zu der kör­per­lich anstren­gen­den und oft auch emo­tio­nal for­dern­den Arbeit, die Fri­seu­re täg­lich leis­ten.

Die har­ten Arbeits­be­din­gun­gen ver­schär­fen das Pro­blem. Lan­ge Arbeits­zei­ten, Wochen­end­ar­beit und ein hoher phy­si­scher Anspruch, ver­bun­den mit dem stän­di­gen Umgang mit Kun­den, füh­ren oft zu einem frü­hen Ver­schleiß und gesund­heit­li­chen Pro­ble­men. Die­se Fak­to­ren tra­gen dazu bei, dass der Beruf als wenig attrak­tiv wahr­ge­nom­men wird.

Mangelnde Anerkennung und Prestige

In der deut­schen Gesell­schaft wird der Beruf des Fri­seurs oft als weni­ger wert­voll ange­se­hen im Ver­gleich zu aka­de­mi­schen Beru­fen. Dies spie­gelt sich auch in der all­ge­mei­nen Aner­ken­nung wider, die Fri­seu­ren ent­ge­gen­ge­bracht wird. Wäh­rend Hand­werks­be­ru­fe wie Schrei­ner oder Elek­tri­ker eine gewis­se Wert­schät­zung genie­ßen, wird der Fri­seur­be­ruf oft als ein­fach und wenig anspruchs­voll betrach­tet. Die­se Wahr­neh­mung wird durch den gerin­gen gesell­schaft­li­chen Sta­tus, der mit dem Beruf ver­bun­den ist, wei­ter ver­stärkt.

Vie­le Men­schen sehen in der Arbeit eines Fri­seurs ledig­lich das Schnei­den von Haa­ren, ohne die dahin­ter­ste­hen­de Kunst­fer­tig­keit und das hand­werk­li­che Geschick zu erken­nen. Fri­seu­re sind jedoch nicht nur Hand­wer­ker, son­dern auch Bera­ter in Sachen Stil und Schön­heit. Die­se Fähig­kei­ten wer­den jedoch häu­fig unter­schätzt und nicht aus­rei­chend gewür­digt.

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Geringe Aufstiegsmöglichkeiten

Ein wei­te­rer Fak­tor, der zum schlech­ten Ruf des Fri­seur­be­rufs bei­trägt, ist das Feh­len von kla­ren Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten. Wäh­rend in ande­ren Beru­fen Kar­rie­re­lei­tern klar defi­niert sind, gibt es im Fri­seur­hand­werk nur begrenz­te Mög­lich­kei­ten, sich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Der Schritt vom Gesel­len zum Meis­ter ist eine Mög­lich­keit, die jedoch mit erheb­li­chen Kos­ten und einem hohen Maß an Ver­ant­wor­tung ver­bun­den ist. Vie­le Fri­seu­re sehen in die­ser Hür­de ein gro­ßes Hin­der­nis, was dazu führt, dass sie in ihrer beruf­li­chen Ent­wick­lung sta­gnie­ren.

Die gerin­ge Per­spek­ti­ve auf beruf­li­chen Auf­stieg macht den Beruf für vie­le jun­ge Men­schen weni­ger attrak­tiv. Dies wirkt sich auch auf den Nach­wuchs in der Bran­che aus, da sich immer weni­ger jun­ge Men­schen für eine Aus­bil­dung zum Fri­seur ent­schei­den.

Auswirkungen auf die Branche

Die schlech­te gesell­schaft­li­che Stel­lung des Fri­seur­be­rufs hat weit­rei­chen­de Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Bran­che. Die hohe Fluk­tua­ti­on in Fri­seur­sa­lons ist ein Indi­ka­tor für die Unzu­frie­den­heit vie­ler Fri­seu­re mit ihren Arbeits­be­din­gun­gen. Vie­le ver­las­sen den Beruf nach weni­gen Jah­ren, was zu einem stän­di­gen Man­gel an erfah­re­nen Fach­kräf­ten führt. Dies wirkt sich nega­tiv auf die Qua­li­tät der Dienst­leis­tun­gen aus und ver­stärkt das schlech­te Image der Bran­che.

Zudem hat die gerin­ge Wert­schät­zung des Berufs Ein­fluss auf die Aus­bil­dungs­zah­len. Immer weni­ger jun­ge Men­schen ent­schei­den sich für eine Aus­bil­dung zum Fri­seur, was in Zukunft zu einem noch grö­ße­ren Fach­kräf­te­man­gel füh­ren könn­te. Die Bran­che steht vor der Her­aus­for­de­rung, das Image des Berufs zu ver­bes­sern, um wei­ter­hin qua­li­fi­zier­te Nach­wuchs­kräf­te gewin­nen zu kön­nen.

Möglichkeiten zur Verbesserung des Ansehens

Um das Anse­hen des Fri­seur­be­rufs zu ver­bes­sern, sind meh­re­re Maß­nah­men erfor­der­lich. Eine bes­se­re Bezah­lung ist ein ers­ter Schritt, um den Beruf attrak­ti­ver zu machen und die Arbeits­be­din­gun­gen zu ver­bes­sern. Dar­über hin­aus könn­ten geziel­te Image­kam­pa­gnen dazu bei­tra­gen, das Bewusst­sein für die hand­werk­li­chen Fähig­kei­ten und die Bedeu­tung des Berufs zu schär­fen.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit wäre die Schaf­fung von kla­re­ren Kar­rie­re­we­gen inner­halb des Berufs. Dies könn­te durch die Ein­füh­rung von Spe­zia­li­sie­run­gen oder Fort­bil­dun­gen gesche­hen, die Fri­seu­ren neue Per­spek­ti­ven und Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten bie­ten. Zudem wäre eine stär­ke­re Aner­ken­nung der künst­le­ri­schen und hand­werk­li­chen Aspek­te des Berufs in der Gesell­schaft wün­schens­wert.

Fazit

Der Beruf des Fri­seurs hat in Deutsch­land einen schlech­ten Stand, der auf nied­ri­ge Löh­ne, har­te Arbeits­be­din­gun­gen, man­geln­de Aner­ken­nung und begrenz­te Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten zurück­zu­füh­ren ist. Die­se Fak­to­ren tra­gen dazu bei, dass der Beruf als wenig attrak­tiv wahr­ge­nom­men wird, was sich nega­tiv auf die gesam­te Bran­che aus­wirkt. Um das Image des Berufs zu ver­bes­sern, sind umfas­sen­de Maß­nah­men erfor­der­lich, die sowohl die Arbeits­be­din­gun­gen als auch die gesell­schaft­li­che Wahr­neh­mung des Berufs nach­hal­tig ver­än­dern. Nur so kann der Fri­seur­be­ruf lang­fris­tig auf­ge­wer­tet und als wich­ti­ge und wert­vol­le Tätig­keit in der Gesell­schaft aner­kannt wer­den.

Bericht: Sascha Kug­ler

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