Tipps und Tricks aus der asiatischen Küche

Tipps und Tricks aus der asiatischen Küche

Wann immer wir Freun­de zu Hau­se asia­tisch beko­chen, hören wir immer wie­der, wie schwie­rig und kom­pli­ziert angeb­lich die asia­ti­sche Küche ist. Umso erstaun­ter sind unse­re Gäs­te stets, wenn sie uns über die Schul­ter schau­en und fest­stel­len wie ein­fach und schnell Gerich­te gezau­bert wer­den kön­nen. Natür­lich gibt es, wie in jeder Lan­des­kü­che auch, Gerich­te, deren Vor- und Zube­rei­tung über Stun­den dau­ern. Aber die ein­fa­che asia­ti­sche Haus­manns­kost ist kein Hexen­werk. Wenn wir von asia­ti­scher Küche spre­chen, dann spre­chen wir in die­sem Bei­trag von der chi­ne­si­schen, viet­na­me­si­schen und thai­län­di­schen Küche.

Es gibt aller­dings einen wich­ti­gen Punkt, den wir euch im Vor­feld sagen müs­sen:

Ver­ab­schie­det Euch von dem Gedan­ken, dass es genau­so schme­cken wird wie bei Eurem Lieb­lings­asia­ten!

Der Grund dafür liegt in der Koch­tem­pe­ra­tur. Die meis­ten asia­ti­schen Restau­rants kochen über offe­nem Feu­er. Die­se Flam­men erzeu­gen Tem­pe­ra­tu­ren, bei denen die haus­halts­üb­li­chen Elektro‑, Gas- oder Induk­ti­ons­koch­fel­der ein­fach nicht mit­hal­ten kön­nen. Das bedeu­tet nicht, dass das Essen zu Hau­se schlech­ter ist. Es schmeckt eben nur anders.

Fan­gen wir zuerst mit ein biss­chen Waren­kun­de an. Jedes der nach­fol­gend genann­ten Pro­duk­te fin­det Ihr in einem gut sor­tier­ten Asi­al­aden.

1. Spart nicht am Reis!
Mit einem guten Reis schme­cken die Gerich­te ein­fach bes­ser! Die gekoch­ten Reis­kör­ner soll­ten leicht glän­zen und der Reis soll­te duf­ten und nicht muf­fig rie­chen.

Kauft den Reis im Asi­al­aden, denn Ihr bekommt nicht nur mehr Quan­ti­tät, son­dern vor allem auch Qua­li­tät. Hier sind unse­re Pro­dukt­emp­feh­lun­gen die wir nach Ver­füg­bar­keit kau­fen:

Wer kei­nen Reis­ko­cher hat, nimmt im Ver­hält­nis 1:3 eine Tas­se Reis mit 3 Tas­sen Was­ser. Die Faust­re­gel besagt, dass eine nor­ma­le Kaf­fee­tas­se rohen Reis für eine Per­son reicht. Bit­te wäscht den Reis vor­her, um ihn von über­flüs­si­ger Stär­ke, Staub und Schmutz zu ent­fer­nen. Lasst den Reis gut abtrop­fen und gebt ihn in einen beschich­te­ten Topf. Füllt ihn mit ent­spre­chen­der Was­ser­men­ge auf und lasst ihn auf­ko­chen. Immer wie­der umrüh­ren. Sobald die Flüs­sig­keit bis auf einen Drit­tel ver­kocht ist, dreht Ihr die Tem­pe­ra­tur auf die nied­rigs­te Stu­fe und lasst den Reis zuge­deckt für ca. 20–25 Minu­ten ruhen. Gele­gent­lich umrüh­ren, damit er unten nicht ansetzt.

2. Aus­tern­sauce, Soja­sauce oder Fisch­sauce?
Da ent­schei­det tat­säch­lich der Geschmack. Wir ver­wen­den für gebra­te­ne Nudeln oder Gemü­se meis­tens Aus­tern­sauce, da die­se etwas wei­cher, nicht so inten­siv und im Abgang nicht so säu­er­lich schmeckt wie die Soja­sauce. Zu gebra­te­nem Reis oder Gerich­ten mit Rind kommt bei uns die Soja­sauce zum Ein­satz. Die Königs­klas­se unter den Aus­tern­saucen ist sicher­lich die von Lee Kum Kee (die mit dem Pan­da), der Erfin­der der Aus­tern­sauce. Die­se gibt es auch als vega­ne Vari­an­te. Die Aus­tern­sauce mag pur selt­sam schme­cken, ölig und wenig aro­ma­tisch, doch ent­fal­tet sie ihren Geschmack beim Kochen.

Bei den Soja­saucen gibt es die hel­le, dunk­le und süs­se Vari­an­te. Die Gän­gigs­te ist sicher­lich die hel­le Soja­sauce. Kikko­man ist die berühm­tes­te. Aller­dings ver­wen­den wir auf­grund des Eigen­ge­schmacks lie­ber die von ande­ren Her­stel­lern:

Die Fisch­sauce ein Muss in der viet­na­me­si­schen und thai­län­di­schen Küche.

Sicher­lich lässt sich über den Geruch und den Geschmack von Fisch­sauce strei­ten, aber wird die­se als Wür­ze beim Kochen ein­ge­setzt, schmeckt es gar nicht mehr so fischig.

In der viet­na­me­si­schen Küche ist eine gut ange­mach­te Fisch­sauce mit Zucker, Zitro­ne und Knob­lauch aus­schlag­ge­bend für das Gelin­gen eines Gerich­tes.

Für uns ist die bes­te Fisch­sauce, die des Her­stel­lers Tipa­ros. Sie ist weich im Geschmack, nicht zu herb und auch nicht zu sal­zig.

4. Tam­pio­ka­mehl zum Mari­nie­ren und Andi­cken
Wann immer wir in der asia­ti­schen Küche Fleisch mari­nie­ren oder Sau­cen andi­cken, kommt das Tam­pio­ka­mehl zum Ein­satz. Es ver­leiht dem Fleisch eine gewis­se Geschmei­dig­keit und hat kei­nen Eigen­ge­schmack wie Mais‑, Spei­se- oder Kar­tof­fel­stär­ke.

5. Thai Cur­ry Pas­ten
Wir wer­den immer wie­der gefragt, wor­in der Unter­schied zwi­schen der grü­nen, gel­ben und roten Cur­ry­pas­te liegt. Die Ant­wort ist ganz ein­fach: der Schär­fe­grad. Aller­dings gehen wir hier nicht nach dem Ampel­sys­tem. In die­sem Fal­le ist die grü­ne Cur­ry­pas­te die Schärfs­te, gefolgt von der roten. Die gel­be Cur­ry­pas­te ist mil­der, aber nicht weni­ger geschmacks­in­ten­siv. Wir kau­fen aus­schließ­lich die Thai Cur­ry Pas­ten des Her­stel­lers Cock (Hahn). Die­se gibt es in ver­schie­de­nen Grö­ßen.

6. Sil­ken Tofu und Quick-Cook Nudeln
Tut uns einen Gefal­len, pro­biert den Sil­ken Tofu aus dem Asi­al­aden und Ihr wer­det fest­stel­len, dass die­ser ganz anders schmeckt, als der Tofu aus dem klas­si­schen Super­markt. Im Asi­al­aden wer­det Ihr auch gebra­te­nen Tofu fin­den (TK oder Kühl­the­ke) oder frit­tier­te Tof­u­haut (klingt etwas selt­sam, aber ist nichts ande­res als dün­ne Tofu­schei­ben fri­tiert und getrock­net), die per­fekt zu gebra­te­nen Nudeln oder zum Cur­ry pas­sen. Ihr könnt für gebra­te­ne Nudeln Quick Coo­king Nudeln ver­wen­den. Ein­fach 5 Minu­ten in heis­sem Was­ser ein­le­gen (nicht kochen), abgie­ßen, unter kal­tem Was­ser die Nes­ter lockern und gut abtrop­fen las­sen. Aber um ehr­lich zu sein, auf die Schnel­le funk­tio­nie­ren auch Lin­gui­ne, wenn kein Asia­markt in der Nähe ist.

Wichtige Regeln beim asiatischen Kochen

1. Brau­che ich zwin­gend einen Wok?
Natür­lich haben wir einen Wok zu Hau­se, aber Die­sen nut­zen wir nicht zwin­gend für jedes asia­ti­sche Gericht. Nur bei gro­ßen Men­gen wie zum Bei­spiel bei gebra­te­nen Nudeln oder Reis, kochen wir mit einem Wok, weil es ein­fa­cher ist, die Men­ge an unter­schied­li­chen Zuta­ten gut mit­ein­an­der zu ver­men­gen. Ansons­ten tut es auch eine Pfan­ne mit hohem Rand.

2. Die Rei­hen­fol­ge ist das Wich­tigs­te
Jedes schnel­le Gericht in der asia­ti­schen Küche steht und fällt mit der rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge des Koch­vor­gangs. Das Fleisch oder der Tofu wird immer zuerst ange­bra­ten, bei­sei­te gestellt und erst am Schluss wie­der dem Gericht hin­zu­ge­fügt.

Har­tes Gemü­se wird vor­her biss­fest in gesal­ze­nem Was­ser blan­chiert und mit kal­tem Was­ser abge­schreckt, damit es die Far­be behält (schließ­lich isst das Auge mit). Pak Choi und Chi­na­kohl muss nicht vor­her blan­chiert wer­den. Das (blachier­te) Gemü­se wird in Aus­tern- oder Soja­sauce kurz ange­bra­ten und das Fleisch kurz vor dem Anrich­ten zum Gemü­se dazu­ge­ge­ben, kurz ver­mengt und gleich ser­viert.

Habt Ihr Lust schnell etwas Asia­ti­sches zu kochen?

Hier fin­det Ihr zwei schnel­le Rezep­te für den All­tag:

https:/nordischlifestyle.de/schnelle-asiatische-rezepte/

Die­se könnt Ihr natür­lich nach Belie­ben und Geschmack mit Sesam­öl, Koch­wein, Chi­li und sons­ti­gem Chi Chi ver­fei­nern. Uns geht es hier in ers­ter Linie um ein Grund­re­zept, wel­ches schon unzäh­li­ge Male erprobt und gelobt wur­de.

Wir wün­schen Euch viel Spass beim Nach­ko­chen und einen guten Appe­tit!

Bericht: Loan und Arno Hey­ne

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