1. Nationaler Veteranentag
am 15. Juni 2025

nl trenner 250
nl-trenner-250

Vergessen im Frieden

Warum wir unsere Soldaten und Soldatinnen endlich sehen müssen
nl trenner 250

1. nationaler Veteranentag

am 15. Juni 2025

Ein Mann steht regungs­los zwi­schen den Men­schen. Sei­ne Hand zit­tert leicht beim Gruß, sein Blick wan­dert über die Men­ge. Neben ihm eine Frau, ihr Gesicht still, ihre Augen feucht.

Der ers­te natio­na­le Vete­ra­nen­tag beginnt – mit Musik, Got­tes­dienst, freund­li­chen Wor­ten. End­lich. So wird es wahr­schein­lich sein am 15. Juni 2025.

Doch in ihm spielt ein ande­res Lied. Eines, das nie ganz ver­stummt ist: das Echo des Krie­ges.

Wenn das Heimkommen schwerer ist als der Einsatz

Er war im Aus­lands­ein­satz. Mona­te­lang, manch­mal jah­re­lang. Tren­nung von der Fami­lie, stän­di­ge Alarm­be­reit­schaft, Kame­ra­den, die nicht zurück­ka­men. Das, was man erlebt, bleibt nicht im Ein­satz­land. Es reist mit im Gepäck – zurück in die Hei­mat. Doch dort war­tet kein Applaus. Kein fei­er­li­ches Will­kom­men. Nur der Ver­such, wie­der zu funk­tio­nie­ren.

Veteranentag01 NORDISCHLIFESTYLE 032025
Wir ver­herr­li­chen nicht den Krieg. Wir fei­ern nicht – wir geden­ken.

Der Vete­ra­nen­tag erin­nert uns dar­an, was sie gege­ben haben. Ihre Kraft. Ihre Jugend. Ihre Unver­sehrt­heit. Nicht sel­ten auch ihr Leben.

Und was wur­de ihnen zurück­ge­ge­ben? Ein Schul­ter­klop­fen viel­leicht. Ein Dan­kes­brief sel­ten. Oft: gar nichts.

Man­che haben im Kopf, ein Vete­ra­nen­tag wür­de den Krieg ver­herr­li­chen – doch das Gegen­teil ist der Fall.Er soll nicht fei­ern, son­dern erin­nern. Nicht ver­klä­ren, son­dern aner­ken­nen. Und sicht­bar machen, was sonst zu oft im Stil­len geschieht.

Denn sie erhal­ten den Frie­den – aber davon kriegt hier kaum jemand etwas mit. Nie­mand sieht das. Und kei­ner, der nicht dabei war, kann es begrei­fen. Umso wich­ti­ger ist es, dass sie end­lich mit die­sem Tag gese­hen wer­den. Zumin­dest ein Stück.

Unsichtbare Narben

Vie­le Sol­da­ten und Sol­da­tin­nen tra­gen Wun­den, die kein Ver­band hei­len kann. Post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­run­gen, Schlaf­lo­sig­keit, Angst­zu­stän­de, Iso­la­ti­on. Man­che Wun­den sind äußer­lich ver­heilt. Ande­re schmer­zen lei­se wei­ter. Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten, die nach Mona­ten im Ein­satz nicht mehr schla­fen kön­nen. Män­ner und Frau­en, die bei jedem plötz­li­chen Geräusch zusam­men­zucken.
Sie alle haben etwas geop­fert – nicht immer frei­wil­lig, aber immer vol­ler Pflicht­ge­fühl.

Veteranentag03 NORDISCHLIFESTYLE 032025
Vie­le Sol­da­ten und Sol­da­tin­nen tra­gen Wun­den, die kein Ver­band hei­len kann.

Dienst mit Herz und Schmerz

Sol­da­ten und Sol­da­tin­nen haben nicht nur ihre Zeit geop­fert. Sie haben Geburts­ta­ge ver­passt, ers­te Schrit­te ihrer Kin­der nicht gese­hen, manch­mal das letz­te Lächeln eines gelieb­ten Men­schen nicht mehr erlebt. Sie haben ihren Kör­per ris­kiert – und oft ihre See­le ver­letzt.
Und doch ste­hen sie bereit. Immer wie­der. Für unser Land. Für unse­re Sicher­heit. Für den Frie­den, den wir für selbst­ver­ständ­lich hal­ten.

Ein Tag der Erinnerung – und der Mahnung

Der ers­te Vete­ra­nen­tag ist ein Anfang.
Ein Anfang, der lan­ge gefehlt hat.

Der 15. Juni 2025 ist mehr als ein Datum. Es ist ein Ver­such, end­lich laut zu sagen, was wir zu lan­ge ver­schwie­gen haben:
„Wir sehen euch. Wir dan­ken euch. Und wir schul­den euch mehr, als Wor­te je sagen kön­nen.“

Mit dem Bür­ger­fest in Kiel – mit Musik, Gespräch, Got­tes­dienst – wird ein Zei­chen gesetzt. Ein sicht­ba­res, hör­ba­res, fühl­ba­res Zei­chen. Für alle Vete­ra­nin­nen und Vete­ra­nen. Für die, die heim­ka­men. Und die, die sich selbst unter­wegs ver­lo­ren.

Nähe­re Infor­ma­tio­nen zur Ver­an­stal­tung fin­det Du hier:
1. Natio­na­ler Vete­ra­nen­tag in Kiel
am 15. Juni 2025

Veteranentag02 NORDISCHLIFESTYLE 032025

Ein Land, das wieder lernen muss, dankbar zu sein

Wer einen Vete­ra­nen oder eine Vete­ra­nin anschaut, sieht oft nicht, was sie gese­hen haben. Es darf nicht bei einem Fest blei­ben. Es braucht ech­te Aner­ken­nung. Psy­cho­lo­gi­sche Hil­fe, gesell­schaft­li­che Wert­schät­zung, finan­zi­el­le Sicher­heit. Und das ehr­li­che Inter­es­se, zuzu­hö­ren, wenn ein Vete­ran sagt:

„Ich habe gedient. Und ich tra­ge die­sen Dienst jeden Tag in mir.“

nl trenner 250
Sie schwiegen, während wir in Frieden lebten –
es ist Zeit, dass wir laut für sie danken.

Teile diesen Post