Betreten verboten – außer für uns:
Geheimer Waldausflug

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Betreten verboten – außer für uns!

Ein geheimer Waldausflug
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Ein exklusiver Ausflug ins geheime Waldparadies mit leisen Kindern, mutigen Hasen und großzügigen Waldarbeitern

Ein Schild, das neugierig macht

Manche Türen im Leben bleiben verschlossen. Manche Zäune sagen „Halt!“, und manche Schilder meinen es tatsächlich ernst. Doch dann gibt es da dieses eine kleine, verschmitzte Schild am Rand eines Waldstücks: „Betreten verboten.“ Ein Wink mit dem Zaunpfahl für alle – außer uns. Denn wir, jawohl, wir haben eine Sondergenehmigung. Offiziell, legal, und mit einem Hauch Abenteuer gewürzt.

Morgenlicht und Waldfreude

An jenem besonderen Morgen, als die Sonne so tat, als hätte sie das Wetter extra für uns eingereicht und genehmigt bekommen, zogen wir los. Mit Rucksack, Proviant und Tatendrang. Die ersten Sonnenstrahlen malten goldene Tupfer auf den Waldboden, und unser kleines Waldstückchen empfing uns wie alte Freunde.

Frühstück, Flüstern und flauschige Begegnungen

Erst mal ein Frühstück. Denn hungrig durch den Wald schleichen ist wie ohne Schuhe tanzen – geht, macht aber keinen Spaß. Frisch gestärkt machten wir uns auf die Pirsch. Auf leisen Sohlen, denn ich hatte den Kindern erklärt: „Nur wer leise ist, sieht Tiere.“

Und siehe da – pädagogisches Wunder oder Kindermagie – sie waren so leise, dass ich selbst erschrak, als plötzlich ein kleiner Hase aus dem Gebüsch lugte. Dann noch einer. Und – man mag es kaum glauben – eine ganze Hasenfamilie! Papa Hase (vermutlich, denn er sah aus, als trüge er Verantwortung und ein paar Sorgen) kam uns sogar ein paar Meter entgegen, taxierte uns mit einem Blick, der sagte: Ihr seid okay, aber ich nehm die Familie trotzdem mit, und hoppelte dann würdevoll davon.

Der Traktor und das große Abenteuer

Wir setzten unseren Weg fort, vorbei an einem verwunschenen Traktor, der offenbar beschlossen hatte, zum Mooskunstwerk zu werden. Wenn er ein bisschen länger steht, hat er bald ein eigenes Ökosystem auf der Motorhaube. Doch das Abenteuer wartete schon am nächsten Bachlauf: Auf der anderen Seite entdeckten wir Waldarbeiter – kernige Männer mit Äxten, Holz und gutem Gemüt. Aber erst mal mussten wir den Bach überqueren. Nicht mit Brücke, nicht mit Turnseil, sondern – natürlich – über einen wilden, halbvermoderten Baustaum, der wahlweise für Indiana Jones oder eine Elterngruppe mit Kindern gebaut worden war. Also: Einer nach dem anderen rüber, ich jeweils hinterher, schwitzend, betend, balancierend. Wir haben’s alle geschafft. Kein nasses Kind, kein verlorener Schuh – ein Wunder!

Herzenswärme auf der anderen Seite

Drüben gab’s die Belohnung: Ein breites Grinsen von den Waldarbeitern und – zack – ein Holzscheit für jedes Kind. Als ich fragte, was man in so einem Moment sagt, kam prompt und stolz aus einem kleinen Mündchen: „Meins!“ Ein Kind mit drei älteren Geschwistern kennt eben die harten Regeln der Ressourcenverteilung.

Ein Versprechen an den Wald

Mit glühenden Wangen, glücklichen Gesichtern und dem Versprechen, vielleicht nächsten Mittwoch wiederzukommen (wir hätten dann auch Platz für mehr Holzscheite im Rucksack), verließen wir das Waldstück. Und während das Schild draußen weiter „Betreten verboten“ ruft, wissen wir: Manchmal öffnen sich Tore, wo andere nur Grenzen sehen. Und manchmal steckt das größte Abenteuer gleich hinter dem ersten Busch – samt Hasenfamilie, Traktorruine und einem liebevoll gereichten Stück Waldholz.

Und ja – wir kommen wieder. Sondergenehmigung sei Dank.

Meike Onusseit von LÜTT & PLIETSCH – deine Tagesmutter in Osdorf.

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Wahre Abenteuer beginnen da, wo Respekt und Erlaubnis
Hand in Hand mit der Neugier gehen.

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